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Geschrieben von Alterschwede am 31.10.2005 um 00:05:

  Mike Oldfields Bankrotterklärung

Hallo!
Beim stöbern bei Ebay fand ich die neue M.O. CD in einer Auktion...Also ab nach Amazon um mir die Stücke anzuhören....
Ich bin entsetzt!
Was soll denn das bitteschön sein?
Ich bin so erschüttert, ich bin erstmal an das CD Regal und hab mir "Platinum" eingelegt um sicher zu stellen das ich noch richtig höre....

Light & Shade ist ein Werk, das offenbar komplett am PC enstanden ist...und dies anscheinend an einem Nachmittag....

Wo ist der großartige Mike Oldfield, der auf seinen Alben jedes Instrument selber spielt (Tubular Bells).....der großartige Sänger für sich engagiert, weil er selber nicht singen kann? (Discovery,Earth Moving, Islands, etc.)

Ich fand ja schon Heavens open, Amarok und Tre Lunas für gewöhnungsbedürftig, aber grade noch hörbar..aber Light & Shade ist das erste Album von M.O. seit 27 Jahren, das ich mir NICHT kaufen werde.

Da kann man nur noch traurig seine alten Stücke auflegen und sich an Zeiten erinnern, wo er noch seinem Stil treu geblieben ist...


Bei "Pop Universal" habe ich dieses Zitat gefunden:
"So ließ Oldfield vor den Sessions erstmal "einen LKW und acht Typen kommen", die inzwischen überflüssig gewordenes Equipment entsorgten – bis schließlich nur noch ein Computer mit Fruity Loops-Software übrigblieb."

Wenn Mike Oldfield wirklich so denkt und mit dem "Überflüssigen Equipment"
seine umfangreiche Instrumensammlung meinte, die er durch einen Computer ersetzt hat.....dann hat Mike Oldfield, den ich mal für den größten Komponisten des 20.Jahrhunderts hielt, für immer meine Achtung verloren!



Geschrieben von Alterschwede am 31.10.2005 um 00:11:

  Amazon-Käufer-Kritik

Hier zitiere ich die Kritiken, die man bei Amazon über das neue Album findet und die ich nicht besser hätte formulieren können:

1)
Nicht, dass Altmeister Oldfield zuletzt vor Kreativität gesprüht hätte. Doch seitdem er nur noch am Rechner komponiert, reiht er sich ein ins Heer der namenlosen Soundsoßenpürierer. Meist ist er sogar noch seichter als Moby. Den entseelten Chillout auf „Light" würzt er zwar ab und zu mit Gitarrenlicks, doch die hat er bei sich selbst abgekuckt. Besonders schlimm: eine Klaviersülze namens „Rocky", gewidmet seinem arabischen Hengst, „der immer bei mir ankommt und mich umarmen will." Die CD „Light" liefert Musik für AndrŽ-Rieu-Fans, die (völlig vergebens) hoffen, es würde sie hip machen, das zu hören. „Shade" dagegen ist konzipiert als düsteres Pendant und doch nur voll mit abgegriffenem Trance, aus Software-Democlips zusammengeflicktem Deep House und virtuellem Gesang mit folkloristischem Reiz („Surfing"). Highlight: das an Philip Glass erinnernde Streicherintro zu „Tears of an Angel". Allerdings wird es gleich wieder ersäuft unter Oldfield'schen Sound-Fettaugen. Mit einem Mann, der das Gefühl hat, von seinem Pferd umarmt zu werden, muss man vorsichtig umgehen. Am besten gar nicht ansprechen. (mw)

2)Mike Oldfield meldet sich wieder zu Wort - und das, wie erfreut festzustellen ist, ausnahmsweise nicht mit der x-ten Version seiner "Tubular Bells".

© Universal
Die Freude hält allerdings nicht lange vor. Schon nach wenigen Minuten wünsche ich mir die Röhrenglocken in einer Weise verzweifelt zurück, wie ich es nie für möglich gehalten hätte. Geständnisse vorab, bevor mir üble Dinge unterstellt werden: Ich mag Mike Oldfield.

Ich schätze "Tubular Bells", ich habe eine überaus innige Beziehung zu "Ommadawn", ich mochte sogar die Pop-Liedchen Marke "To France" und "Shadow On The Wall". Ich wünsche, nicht als Oldfield-Hasser hingestellt zu werden, wenn ich jetzt sage: "Light + Shade" ist von vorne bis hinten eine einzige Zumutung.

"Die beiden Seiten (seiner) musikalischen Persönlichkeit" soll es repräsentieren, das Doppelalbum. Ich möchte das nicht glauben. Wäre dem so, wäre Mike Oldfield zur Hälfte sterbenslangweilig, zur anderen unerträglich flach und billig. "Light", der erste Teil, versucht sich an Chillout- und Ambient-Sounds. "Blackbird", ein langsames Klavierstück, lediglich versetzt mit einem Hauch sphärischer Elektroklänge, lässt zwar ein gewisses Richard Clayderman-Gefühl aufkommen, ist aber durchaus hörbar. Ebenso das (im Vergleich zur ansonsten herrschenden Melancholie) etwas fröhlichere "Rocky". Hier scheint das Pianogeklimper direkt aus einer Spieldose zu stammen.

© Universal"First Steps" entstammt, wie etliche andere Tracks auf "Light + Shade", dem Soundtrack zu Oldfields Virtual Reality-Spiel "Tres Lunas". Eine Gitarrenmelodie dominiert, unterstützt von Streicherklängen. Obwohl im Verlauf ein recht passabler Bass ins Spiel kommt, der zur Abwechslung mal einen Hauch Tempo vorlegt, und obwohl die Nummer (nach bereits sechs Minuten Spieldauer) noch einmal zu epischer Breite aufläuft, tönt alles in einer Weise absehbar und zweidimensional, dass man Atemnot bekommt.

Richtig schlimm wird es bei "Closer" (eine Dudelsackhymne bleibt eben einfach eine Dudelsackhymne, auch, wenn man ihr die Dudelsäcke nimmt) und "My Father", wenn eine primitive Melodie und ein mäßiges Vocal-Sample mit einem blutleeren Synthie-Beat versetzt werden. Einen blasphemischen Kommentar zu der beigefügten Information, der Track sei entstanden, während Papst Johannes Paul II. im Sterben lag, verkneife ich mir an dieser Stelle ebenso, wie jegliche Äußerung zu der grauenvollen, durch eine Stimmsoftware-Mühle gedrehten Jodelei in "The Gate".

Schlimmer geht es kaum, möchte man meinen - und liegt falsch. Wir haben ja noch Teil 2, "Shade". Wie bereits in der ersten Hälfte basieren die Tracks auf computerprogrammierten Sounds, die Grundstimmung träger Melancholie bleibt, nur dass diese auf "Shade" zusätzlich mit unsagbar miesen Umz-Umz-Kirmestechno-Beats unterlegt wird. Euro-Dance, nicht nur light, sondern zusätzlich auch noch koffeinfrei. Nein, auf einen beschaulichen Aufguss von Dario Gs "Sunchyme" hat wirklich niemand gewartet. Da hilft es nichts, einen Anflug von Walgesängen ("Quicksilver") oder jaulende E-Gitarren ("Tears Of An Angel") beizumengen, oder Schillers Christopher von Deylen mit Bass und Schlagzeug zu Rate zu ziehen ("Nightshade"). Dachte ich eine halbe Stunde zuvor noch, "The Gate" könne unmöglich unterboten werden: "Romance", die Verwurstung der sattsam bekannten spanischen Gitarrenromanze, belehrt mich erneut eines Besseren.

Stellt sich jetzt die Frage, ob man einen Mike Oldfield mit der Niedrigst-Wertung abwatschen darf. Nein, das darf man nicht. Man muss, und das ist wirklich mehr als schade.



Geschrieben von a_r_schulz am 31.10.2005 um 00:30:

 

alter Schwede...

Die Herren mit dem großen Laster haben hauptsächlich sein altes Studioequipment (Mixer, Effekte, Keyboards/Expander, nehme ich mal an) abgeholt. Wenn man davon ausgeht, daß davon sowieso das meiste wohl schon Software war, die (fest programmiert) auf speziellen CPUs die Sounderzeugung und -verarbeitung erledigt hat (Beispiel Fairlight CMI oder digitale Effekte), dann läßt sich das alles getrost durch Software auf einem normalen PC ersetzen. Wie man auf den Promo-Videos hört und sieht, wird Mike sich von seinen geliebten Gitarren höchstens unter Androhung körperlicher Gewalt trennen lassen...

Wenn man sich speziell die 'Light'-CD anhört, merkt man, dass da durchaus noch sehr viel Handarbeit drin steckt (Gitarren, Bass, Klavier). Gut, die Synth-sounds kommen jetzt vielleicht aus einem virtuellen Synthesizer - was soll's (s.o.)? Programmierte Drumloops verwendet Mike auch nicht zum erste Mal. Dass er sich mit seinen virtuellen Vocalists etwas 'verspielt' hat, gestehe ich ihm mal zu. Nachdem er neulich in der Homestory dieser Hit-Show erzählt hat, dass Maggie seinerzeit den Text von 'Moonlight Shadow' praktisch Silbe für Silbe eingesungen hat, muss Vocalist wohl die Gesangsstimme gewesen sein, von der er sein Leben lang geträumt hat.
Bis auf 'The Gate' und 'Our Father' (welches etwas kürzer hätte sein können) gefällt mir 'Light' ganz gut (auch wenn ich Andre Rieu nicht allzuviel abgewinnen kann).

Zugegeben, auf 'Shade' geht es auch für mich (als alten MVR'ler) nach 'Ringscape' und Lakme(*) über Surfing, Tears of an Angel und Nightshade dann rapide abwärts.
Mit den Quicksilver, Resolution und Slipstream kann ich mich gar nicht anfreunden, ganz zu schweigen von 'Ricky King auf Ecstasy' (aka Romance), das für mich bestenfalls noch die Chance hat, zum 'Don Alfonso' des 21. Jahrhunderts zu werden. Im Gegensatz zu einem anderen Album aus deutscher Produktion, das mir gestern ins Haus flatterte, und an dem Mike nicht ganz unschuldig ist, bin ich aber bei seinem Album wenigstens nicht beim Zuhören eingeschlafen...

(*) auch wenn ich bei Lakme spätestens nach den Drum-Kicks im Stillen immer noch mit einem gebrüllten 'Hypa! Hypa! - Jigga! Jigga!' rechne großes Grinsen



Geschrieben von Alterschwede am 31.10.2005 um 00:37:

 

Naja...die Geschmäcker sind verschieden..mich hat M.O. mit diesem Album jedenfalls sehr sehr Enttäuscht und ich bin Amazon dankbar, das man die Titel dort anhören kann....ich hätte den Kauf sicherlich bereut.

Vielleicht versteht ihr mich, wenn ich sage, ich verabscheue Techno, Hip Hop und den ganzen anderen Sch... mit dem man in den 90ern von jedem Radiosendern gefoltert wurde.....seit ein paar Monaten scheint sich die Musik im allgemeinen wieder zu bessern......nur Mike Oldfield hat noch nicht gemerkt, das das geschrammel der 90er Jahre endlich Tot ist....

Ich wünsche mir von Mike Oldfield ein neues Album, das im Stil zwischen QE II, Discovery und Earth Moving und nicht zu vergessen Tubular Bells & Ommadawn anzusiedeln ist....also so wie er früher war!



Geschrieben von Kraulchen am 01.11.2005 um 11:05:

 

Alterschwede,

mit dem Amazon-Test wäre ich vorsichtig. Erstens werden die 30 Sekunden automatisch vom Track abgegriffen. Du verpaßt also ganz sicher bei einigen Tracks den wirklich schönen Bereich.
Und klar: Jeder hat seinen eigenen Geschmack. Die einen mögen eher Voyager und Island, die anderen eher TB-III und TresLunas und wieder andere TB und Ommadawn.
Eben das ist das 'Vielseitige', was ich bei MO schätze. Es ist für jede meiner Stimmungen etwas da.

Der Punkt, der mich so irritiert ist die 'Enttäuschung', die einige empfinden. Ich finde das Werk reicht sich sauber an die Entwicklung nach TB-III, SODE und TresLunas an. Diese Entwicklung ist einer seiner zweige, ein anderer spiegelt sich in Voyager und Guitars wieder. Sowas wird wieder kommen - MO hat schon immer von Stil zu Stil gewechselt.

Drei Punkte werden mir leider oft zuwenig beleuchtet:
1.) Selbst bei diesem ChillOut-Werk Light&Shade arbeitet Mike NICHT populistisch. So werden selbst Fans des Genres nicht warm mit der Musik, da sie teils sogar zu verspielt / zu unterschiedlich daher kommt.
2.) Light & Shade hat tatsächlich stilistisch gesehen starke Unterschiede. Eine Playlist mit den 8 Favoriten des Doppel-Albums ist grandios anzuhören und das Geld wert. Durch die größere Anzahl der Songs kann aber jeder leichst selbst seine 8 Favoriten zusammensuchen.
3.) Für ein Doppelalbum 14 Euro zu zahlen ist eigentlich nicht so teuer. Im Gegenteil.



Geschrieben von a_r_schulz am 01.11.2005 um 13:45:

 

@Kraulchen:
Volle Zustimmung in allen Punkten.

Noch was zu dem 'Abwatscher': Wie kommt der Typ bei 'Closer' auf 'Dudelsackhymne' - nur weil Mike es als 'Pres de Toi' auch so interpretiert hat? Trotz laengerer Google-Suche habe ich jedenfalls ueber 'Nearer, My God..' bzw. die Originalmelodie 'Bethany' nichts in Richtung Dudelsack gefunden. Fuer mich knuepft 'Closer' jedenfalls nahtlos an meinen Lieblingsteil von 'Four Winds' an.



Geschrieben von SaschaW am 07.11.2005 um 23:50:

 

@Kraulchen

Ich kann Deine objektive Einschätzung nur unterstreichen. Wir alle waren immer begeistert von der Vielseitigkeit Olfields. Und gerade das wird ihm nun zum Verhängnis - bei einigen zumindest...

Außerdem wäre es doch sehr erstaunlich, wenn jemand fast 35 Jahre Musik macht, und immer voll den Geschmack seiner Millionen Fans trifft. Das ist eine Aufgabe, an die würde sich keiner von uns wagen, oder?


Gruss
Sascha



Geschrieben von Q. am 08.11.2005 um 08:26:

 

Na ja, ich hab mir das Album im blöden Markt angehört und konnte mich nicht dazu durchringen, es zu kaufen.
Die Kritiken bei Amazon halte ich für angebracht.

Da hier Amarok in die schlechte Ecke gerückt wurde:
Dieses Album finde ich geil, vor Allem den Opener!

Shine On, Frank



Geschrieben von Alterschwede am 08.11.2005 um 18:32:

 

Blöder Markt....gut beschrieben, den Saustall.

Wir haben hier Makromarkt...die sind genauso bekloppt...


Ich find es erstaunlich, das doch so viele meiner Meiunung sind...

Hoffentlich sind die nächsen Alben von MO wieder besser....

zu Amarok:
Mich stören diese merkwürdigen Geräusche auf dem Album....so ne Computerstimme die "HAppy" oder ähnliches babbelt...hätte er das nicht weglassen können?



Geschrieben von Kraulchen am 09.11.2005 um 18:17:

 

Also gefällt dir Five Miles out auch nicht?
Und Orabidoo? Und magst du das Caveman Gröhlen von TB'73?
Ok, letzterer ist nicht computer technisch verzerrt.

'Happy' ist nicht als Stimme zu sehen, sondern als Percussion eingesetzt, und Amarok ist mehr als alles andere ein Ensemble aus Percussions. ... oder so Freude

Jedem das Seine, denn 'Happy' mag ich persönlich auch nicht so, aber ich finde es muß da bleiben.


Was Light and Shade angeht, würde ich wünschen, daß du irgendwann mal 'Tears of an Angle' und 'Surfing' in Hi-End Qualität (auf Super Hi-End Kopfhörer) genießen kannst.
Alleine diese beiden Lieder sind in meinen Augen das Geld wert - ohne jetzt Werbung machen zu wollen.

Nebenbei, Alterschwede: welche Qualität hatte denn der Ton nach dem Abspielen mit dem tragbaren CD-Player und der Aufnahme auf Kassette und dem Abspielen im Kassettendeck?
Ein Fan der 70er läßt sich von Klangqualität nicht immer unterkriegen, aber ich würde es gerne wissen? smile )



Geschrieben von Alterschwede am 09.11.2005 um 21:18:

 

Du meinst bei Tubular Bells 2003?

wie erklär ich das am besten.... ?

Ich meine nicht die Soundqualität sondern den vergleich "Coverversion" zum Original....

Wenn ich die Wahl hab, hör ich lieber das Original von 1973 als die neue Version.



Geschrieben von Perplextor am 09.11.2005 um 22:19:

 

Das Genöhle über das neue Album kann ich hier nicht mehr ertragen. Möchte denn niemand ein Anti-Oldfield-Forum von Euch eröffnen.

Streicht man die Romanze und das Gejodel und fügt noch die Bonus-Tracks hinzu, erhält man die beste Oldfield-CD seit TB3.

Ich hätte auch kein Problem, wenn alle Stücke so wären wie Quicksilver.

Als Platinum nach Incantations auf den Markt kam haben alle geschrien: pfui Oldfield goes Disco. Das was Oldfield mag ist doch nur konsequent. Oder?

Gruß plex



Geschrieben von Altfeld am 09.11.2005 um 23:43:

 

@Perplextor:

Kann dir nur beipflichten, auch ich kann´s echt nicht mehr hören, das ewige Genörgel. Ich habe aber schon längst meine Ansicht dazu geschrieben, drum belaß ich´s jetzt bei dieser kurzen Bemerkung.



Geschrieben von steffen am 10.11.2005 um 09:18:

traurig L + S ist klasse !

Also ich habe mir in den letzten tagen viel Zeit genommen, L+S zu hören. Das board war ja kaputt.. Immer wieder angehört. Und siehe da, es ist nach wie vor der alte Soundtüftler, den man da hören kann. Weder die 30 sek noch die 60 sek Schnipsel können annähernd den Geist der Stücke zeigen. Ich finde, dass MO das mit den Delphinen schön eingebaut hat (Quicksilver). Höre ich sehr gerne. Einer meiner Favoriten ist Resolution. Wunderbar, wie MO am Schluß die verzerrten Schreie mit seiner harten Gitarre verknüpft. Slipstream mit seinem verschachtelten Rhythmus. Oder Surfing. Hört mal genau zu, wie MO die Stimmen variiert. Und wie lange habe ich auf so ein Gitarrensolo gewartet. Tears of an Angel ist der nächste Mega Hammer. Über Romance hülle ich den mantel des Schweigens (läuft aber trotzdem bei mir...) Und Ringscape mit dieser unerwarteten bluesigen Note und dem alten Hammondorgel Sound. Nightshade finde ich etwas nichtssagend. Alles in allem eine sehr positive Bilanz. Und genauso verhält es sich mit "Light" . Aus Platzgründen spare ich mir hier Details. Ich finde insgesamt L+S sehr gelungen. Und ich spüre beim Hören , was MO im Interview gesagt hat. Er legt jetzt mehr Wert auf den "mood", die Stimmung eines Stückes. Ein tolles Album, das für jede Gefühlslage was zu bieten hat und mich gefangen nimmt.

Gruß
Steffen



Geschrieben von teles5 am 11.11.2005 um 16:57:

  RE: L + S ist klasse !

Hallo,

habe durch Zufall euer Forum gefunden.
Habe hier den Text über Oldfields bankrotterklährung gelesen, musste mich spontan anmelden um auch mal meinen Senf dazu zu geben.

Ich höre und liebe Oldfield schon seit ich denken kann. Ich weiß nicht mehr, wie viele Konzerte ich in den 70 und 80er Jahren von ihm besucht habe. Ich kann die Aufregung über seine neue CD nicht verstehen.

Obwohl ich nicht behaupten kann, es gibt auch nur eine schlechte CD von ihm, haben mich vier Alben bisher mehr als begeistert.
1. Platinum
2. Exposed
3. Tres Lunas
und jetzt sein neues Album Light & Shade.

Ich persönlich finde, dieser Mann reift immer noch, seine Musik ist immer noch eindringlich und hebt sich vom breiten Spektrum Musiker ab, die versuchen über Jahre gute Musik zu machen.
Er hat das, was andere nicht haben.
Und wenn man sich die L&S in Ruhe anhört, dann geht es nicht darum, ob es am Synt. gemacht wurde. Es geht darum, das diese Musik etwas ausdrückt, etwas einmaliges ist, was so nicht jeder hinbekommt.
Seine Ideen, seine Interpreationen sind Dinge, die einem fazinieren können. Und wenn jemand sagt, nach 27 Jahren kaufe ich mir zum ersten Mal nicht die neue CD von Oldfield, sorry, dann muss ich sagen hat derjenige seine Musik, seine Art und sein Können noch nicht verstanden.

In dem Sinne

Ein großer Oldfield Begeisterter



Geschrieben von sentinel101 am 11.11.2005 um 18:53:

 

Ich muß meinen unmittelbaren Vorrednern zustimmen. Nachdem der initiale Schock und die Skepsis weg sind, behaupte ich, daß L+S das beste Album seit Voyager ist (lassen wir TB2003 mal außen vor). Ich will nicht haarklein analysieren, warum das (für mich) so ist, aber bei mir daheim und vor allem im Auto läuft L+S inkl. der Bonus-Tracks seit Wochen in der Heavy-Rotation.

Mir fallen immer wieder Details auf, die beim ersten Hören in den Techno-Drums untergehen, aber sehr liebevoll gemacht sind. Natürlich nichts Komplexes wie bei Amarok aber dennoch wesentlich besser als Tres Lunas, was ich seit Ewigkeiten nicht mehr gehört habe.

Ich ertappe mich dabei, wie ich Melodien unbewußt vor mir hersumme. Das ist ein Indiz dafür, daß Mike (bis auf zwei schmerzliche Ausnahmen) wieder sehr, sehr eingängige Melodien geschaffen hat, die gut in den Gehörgang passen.

Also, trotz Romance und The Gate bei weitem keine Bankrott-Erklärung, Leute, bitte bleibt auf dem Teppich.

Gruss,

Michael



Geschrieben von Tarantoga am 12.11.2005 um 19:24:

 

... also, ich will die gerade ausbrechende Euphorie ja nicht unnötig stören. Aber L&S in die Reihe der besten MO-Alben einzureihen, scheint mir doch sehr gewagt. Auf diesem Album befindet sich definitiv zu viel allerwelts technik-geblubber, das es mehr oder weniger schwierig macht, es von vielen produktionen gleichen strickmusters zu unterscheiden.

Und gerade das war doch in der Vergangenheit zumindest für mich immer Qualitätskriterum. Ich konnte bei jedem Album nach drei Takten hören, dass es MO war.

Das ist m.E. bei L&S nur in ganz wenigen Parts möglich. Stattdessen überwiegen Sounds und Melodien, die auch von einem x-beliebigen Studio-Musiker an ein oder zwei Nachmittagen hätten produziert werden können. Es mag durchaus lichte Momente auf dem Album geben, zu den Besten wird es jedoch m.E. nie gehören.

T.



Geschrieben von SaschaW am 13.11.2005 um 17:01:

 

Zitat:
Original von Tarantoga
Auf diesem Album befindet sich definitiv zu viel allerwelts technik-geblubber, das es mehr oder weniger schwierig macht, es von vielen produktionen gleichen strickmusters zu unterscheiden.

Und gerade das war doch in der Vergangenheit zumindest für mich immer Qualitätskriterum. Ich konnte bei jedem Album nach drei Takten hören, dass es MO war.



Hallo allesamt!

Und gerade diesen Punkt finde ich erstaunlich. Ich persönlich habe sofort herausgehört, dass es sich um Oldfield handelt, nicht vom Sound her, sondern eher an dem WIE. Das war der Punkt, den ich so erstaunich fand. Er kann Musik machen, womit er er will (in diesem Fall mit vortuellen Intrumenten auf seinem Apple) und trotzdem verlieren die Songs in keiner Weise ihre Oldfieldsche Identität.

Aber das ist wie gesagt Geschmacks- und Ansichtssache.


Gruss
Sascha



Geschrieben von Perplextor am 16.11.2005 um 19:35:

 

>>Er kann Musik machen, womit er er will (in diesem Fall mit vortuellen >>Intrumenten auf seinem Apple) und trotzdem verlieren die Songs in >>keiner Weise ihre Oldfieldsche Identität.

Jepp! ... und wenn es mit Staubsauger und Zahnbürste ist ;-)

plex



Geschrieben von Alterschwede am 17.11.2005 um 01:53:

 

Damit ihr mich besser versteht muß ich erklären:

Ich hasse Techno und Hip Hop.....ich könnte stundenlang kotzen
wenn ich nur Ansätze davon höre.

Die Geißel der 90er Jahre, dadurch gehen die 90er in die Geschichte ein, als ein Jahrzehnt mit der widerlichsten Musik seit dem 2. Weltkrieg.

Gott sei dank verschwindet diese Pest der Musikszene langsam in der Versenkung.

Wenn M.O. mit der Zeit gehen würde, müßte er rockiger werden, so im Stil von Shadow on the Wall oder ähnlichem...

Diese in 15 Minuten am PC gebastelte "Musik" a la Scooter, Ace of Base, Sarah Connor und wie diese billigen Rummelpatz-Penner noch heißen, ist zum Glück eigentlich vorbei und Mike Oldfield sollte sich nicht auf deren Nivau herablassen, das hat er beileibe nicht nötig.


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